Der Jahrgang 2020 ist im Keller (1/2)

Von Bernhard, geschrieben am 11. November 2020

Nun ja, natürlich ist die Ernte nicht erst seit gestern fertig eingefahren.
Aber die Lese war für uns heuer sehr fordernd und hat einiges an Energie gekostet.
Wie es der Zufall so will, befinde ich mich gerade- Corona bedingt -in Quarantäne.
Das heißt für mich, dass ich dadurch viel Zeit habe und in groben Zügen das Weinjahr und die Erntezeit Revue passieren lassen kann.

Ich beginne mit dem 13. August 2020.
Ein gewöhnlicher heißer Sommertag, am Nachmittag erdrückende Schwüle und man ahnt bereits die Möglichkeit eines Sommergewitters. Das Gewitter zieht dann auch tatsächlich auf und es brodelt ganz gewaltig. Ich befinde mich gerade in einer Sitzung für eine Veranstaltung in St. Anna, als das Gewitter seine Schleusen öffnet. Nichts Außergewöhnliches, zuerst ordentliche Sturmböen und dann ein ordentlicher Guss Regen mit ein paar Hagelkörnern. Der Akt ist nach einer knappen Stunde auch schon wieder vorbei. Ein Winzerkollege erzählt mir dann, dass es im Nachbarort gehagelt hätte.
Ich denke mir, dass es schon nicht so schlimm sein kann, doch als ich am nächsten Tag in den Weinberg am Stradenberg gehe, sehe ich bereits was los ist. Vom Hagel durchschossene Weinblätter und eine große Anzahl angeschlagener Beeren. Natürlich kein Vergleich zu den Schäden, die der Hagel in der westlichen Wachau verursacht hat.

Anschlagsopfer

Dieses Gefühl ist dennoch schwer zu beschreiben, es ist eine Mischung aus Wut, Zorn und Trauer.
Doch so ist das eben, das Leben mit der Natur. Sie gibt und sie nimmt. Dieses Mal hatte sie genommen.

Bis zu diesem Zeitpunkt war ich recht glücklich, dass wir die Trauben gesund und munter durch diese häufigen und ausgiebigen Niederschlagsereignisse gebracht hatten. Die Trauben waren bereits am Weichwerden und daher bereits besonders verletzlich. Das barg die Gefahr von starker Traubenfäulnis und wir hätten dadurch einen Großteil unserer Ernte verloren.
Glücklicherweise wollte sich der Sommer mit uns doch noch versöhnen und schenkte uns dann als Friedensangebot die letzten schönen Augusttage und einen wunderbaren Start in den Herbst. Dadurch konnten die vom Hagel verletzten Beeren eintrocknen und die Gefahr der Fäulnis war somit gebannt.

Lies im zweiten Part über das Weinjahr im Gesamten und wie es uns mit der Lese ergangen ist.

Prost,

Bernhard

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