Doppelsieg Kleine Zeitung Weinkost!

Von Bernhard, geschrieben am 14. Oktober 2021

Was für eine Freude!
Die wir Anfang Oktober erfahren durften. 
Wir haben uns bereits Ende Mai sehr darüber gefreut, mit unseren beiden Ortsweinen St. Anna Morillon und St. Anna Sauvignon Blanc zu den besten drei Ortsweinen der Steiermark zu gehören. Für uns als kleines und im Aufbau befindlichen Weingut ein schöner Erfolg.

Die ganze Geschichte wurde nun um ein Vielfaches übertroffen. 

Zuerst durften wir den Sieg bei der renommierten Kleine Zeitung Weinkost mit unserem Paradewein St. Anna Morillon in der Kategorie Ortswein Morillon feiern. Als Steigerung kam dann zwei Tage später der Sieg mit unserem St. Anna Sauvignon blanc in der Kategorie Ortswein Sauvignon blanc hinzu. 
Nun, da die Ernte nahezu abgeschlossen ist und die Tage ein wenig ruhiger werden, ergibt sich der Raum um ein paar tiefergehende Gedanken zu verschriftlichen. 

In erster Linie ist dieser Doppelsieg für uns eine Art Bestätigung. 
Eine Bestätigung für einen Weg, den wir mit dem Jahrgang 2015 bewusst eingeschlagen haben. 

Wir standen damals an einer Weggabelung mit der Fragestellung, ob wir unseren Betrieb weiterhin so aufbauen wollen, wie wir ihn seit 2007 (seit ebendiesem Jahr existiert das Weingut, Anm.d.Red.) betrieben haben oder ob wir für uns neue unbekannte Wege beschreiten wollen, wenn nicht sogar müssen. Es gab nämlich für uns bereits immer die Vision eines kleinen und sehr feinen Weinguts mit einer eigenständigen Stilistik.
Bis zum Beginn dieser Umsetzung einer Idee von Wein, die von Herkunft geprägt und mit Tiefgang hinterlegt ist, haben wir grundsolide Weine vinifiziert, die ohne Fehl und Tadel waren.
Doch haben wir für uns erkannt, das dies nicht die Erfüllung sein wird, nach der wir uns vielleicht sehnen. 
Denn Wein ist weit mehr als eine stumme, alkoholhältige Lösung. 
Er vermittelt für uns einen Ausdruck von Persönlichkeit und zeugt von der Suche nach der eigenen Identität. 
Also haben wir uns mit dem Jahrgang 2015 bewusst und radikal zugleich dazu entschieden, einen neuen Weg zu gehen.
Wir haben uns und die Möglichkeiten in der Weinbereitung hinterfragt und sind für uns zum Entschluss gekommen, das man für guten Wein grundsätzlich nicht viel benötigt. Dieses grundsätzlich setzt sich für uns im Weingarten aus einer biologischen Bewirtschaftung, aufwändig von Hand gepflegten Weingärten und einem sorgfältig von Hand selektierten Lesegut zusammen.
Im Keller setzen wir auf wenig Intervention unsererseits und messen dem Faktor Zeit ein bedeutendes Maß in der Weinwerdung bei.
Das heißt konkret, wir verzichten bewusst auf alle möglichen Additive, die unserer Meinung nach das Grundpotential unserer Weine schmälern können.
Wir setzen bewusst auf eine spontane Vergärung mit weinbergseigenen Hefen und einen behutsamen und langen Ausbau unserer Weine auf der Hefe. Dadurch können wir auch die Zugabe von Schwefel, dem einzigen Hilfsmittel welches wir verwenden, auf ein für uns notwendiges Minimum reduzieren.
So entstehen für uns tiefgründige und zugleich subtile Weine, die ihre Herkunft zeigen und sich an einem hohen Maß an Trinkvergnügen erfreuen.

Es ist für uns somit eine außerordentliche Freude, dass diese Idee von Wein nun gleich doppelt gewürdigt wurde und uns somit in gewissem Maße auf unserem Weg bestätigt.
Denn unser Weg ist nicht immer von grenzenloser Euphorie, sondern sehr oft auch von Reflexion geprägt. Einer Nachdenklichkeit darüber,  ob der gegangene Pfad nicht zu sehr mit Idealismus verwoben ist und sich somit in einer Utopie verliert. 

Doch mittlerweile sind wir guter Dinge. 

 











Toller Erfolg im Genussportal Gourmetwelten

Bernhard / 14. Oktober 2021

Schön, dich für den zweiten Teil des Jahresrückblicks wiederzusehen. Es ist Anfang April und hi...

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